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Apple AirPods Pro 2 mit Hörhilfefunktion vs. Klassische Hörgeräte: Pro und Contra

 

Apple hat mit den AirPods Pro 2 eine Funktion eingeführt, die Menschen mit leichtem bis mittelschwerem Hörverlust unterstützen kann. Aber wie schlagen sich diese modernen Earbuds im Vergleich zu klassischen Hörgeräten? Hier ein detaillierter Vergleich hinsichtlich wichtiger Faktoren wie Preis, Akkulaufzeit, Anpassungsqualität, Tragekomfort, Service und Funktionsumfang.

 

 

1. Preis

 

 

  • AirPods Pro 2: Der Preis liegt bei etwa 279 € für die AirPods Pro 2. Dies ist eine einmalige Anschaffung, ohne Kosten für die Anpassung oder Folgeservice. Für viele Nutzer scheint dies auf den ersten Blick günstiger als ein Hörgerät.
  • Klassische Hörgeräte: Ein kassenfinanziertes Hörgerät kann fast vollständig durch die Krankenkasse abgedeckt werden, wobei der Kunde oft nur eine Zuzahlung von etwa 10€/Pro Hörgerät leistet. Höherwertige Hörgeräte können  jedoch deutlich mehr kosten, manchmal mehrere Tausend Euro (Pro Pärchen) , wenn man Premiumtechnologie und Extras wie Bluetooth-Funktionen oder maßgefertigte Otoplastiken berücksichtigt.

Fazit: Auf den ersten Blick sind die AirPods günstiger, aber Hörgeräte bieten eine bessere langfristige Finanzierung durch Krankenkassen, was insbesondere bei höherem Hörverlust sinnvoll ist.

 

2. Akkulaufzeit

 

 

  • AirPods Pro 2: Sie bieten eine Akkulaufzeit von bis zu 4-6 Stunden pro Ladung, mit dem Ladecase insgesamt bis zu 30 Stunden.
  • Klassische Hörgeräte: Moderne Hörgeräte mit wiederaufladbaren Akkus halten typischerweise den ganzen Tag, oft bis zu 16-24 Stunden, bevor sie wieder aufgeladen werden müssen. Hörgeräte mit Batterien können sogar bis zu einer Woche halten, abhängig vom Modell und den Funktionen.

Fazit: Klassische Hörgeräte bieten eine deutlich längere Laufzeit pro Nutzungstag, was besonders bei hohem täglichem Bedarf von Vorteil ist.

 

 

3. Anpassungsqualität

 

 

  • AirPods Pro 2: Sie bieten eine selbstanpassbare Hörunterstützung über die integrierten Mikrofone und Algorithmen. Die Anpassung erfolgt jedoch nur eingeschränkt und richtet sich nach einfachen Lautstärkereglern und einem Basis-Hörprofil. Für komplexere Hörverluste ist die Anpassung nicht optimal.

    (Die Apple AirPods Pro 2 verfügen nicht über Funktionen zur Frequenzkompression oder Frequenzverschiebung, wie sie in klassischen Hörgeräten zu finden sind. Diese Technologien werden in Hörgeräten eingesetzt, um hohe Frequenzen in tiefere, besser hörbare Frequenzbereiche zu verschieben (Frequenzverschiebung) oder unterschiedliche Frequenzbereiche unterschiedlich stark zu verstärken (Frequenzkompression). Solche speziellen audiologischen Funktionen fehlen in den AirPods Pro 2, da sie primär als Consumer-Audio-Produkte entwickelt wurden.)
  • Klassische Hörgeräte: Ein wesentlicher Vorteil klassischer Hörgeräte ist die präzise Anpassung durch den Hörakustiker. Mithilfe eines Audiogramms wird das Gerät auf die individuellen Hörbedürfnisse des Trägers eingestellt. Zudem wird die Leistung regelmäßig überprüft und feinjustiert.

Fazit: Klassische Hörgeräte gewinnen hier klar, da sie auf den individuellen Hörverlust genau abgestimmt werden und professionelle Nachjustierungen möglich sind. 


 

4. Tragekomfort (Ohrstöpsel vs. Otoplastik) und Verlustgefahr

 

 

  • AirPods Pro 2: Die AirPods Pro 2 werden mit universellen Silikon-Ohrstöpseln in verschiedenen Größen geliefert. Sie bieten guten Tragekomfort für viele Nutzer, jedoch können sie bei einigen Personen, insbesondere bei längerer Tragezeit, als unangenehm empfunden werden, da sie nicht individuell an den Gehörgang angepasst sind. Ein weiterer Punkt ist die Verlustgefahr: Da die AirPods durch die Silikon-Ohrstöpsel weniger halt haben, besteht ein höheres Risiko, dass sie unbemerkt herausfallen oder verloren gehen, insbesondere bei aktiven Tätigkeiten.
  • Klassische Hörgeräte: Hörgeräte mit maßgefertigten Otoplastiken werden individuell an den Gehörgang des Trägers angepasst. Dies sorgt nicht nur für einen optimalen Sitz und höheren Tragekomfort, sondern auch für bessere Stabilität – besonders bei ganztägiger Nutzung. Maßgefertigte Otoplastiken minimieren zudem das Risiko, dass die Geräte unbemerkt herausfallen. Sie bieten also neben dem höheren Komfort auch einen besseren Schutz vor Verlust.

Fazit: Maßgefertigte Otoplastiken bei klassischen Hörgeräten bieten überlegenen Komfort und Haltbarkeit, besonders bei längeren Tragezeiten.

 

5. Service über 6 Jahre (Wartung und Pflege)

 

 

  • AirPods Pro 2: Der Service ist auf die Herstellergarantie und optionale AppleCare+ begrenzt. Ersatzteile oder Reparaturen nach Ablauf der Garantie können teuer werden, und es gibt keinen regelmäßigen Wartungsservice. (Z.B. Entfernung  von Cerumen, oder Trocknung im Vacuum) 
  • Klassische Hörgeräte: Hörgeräte werden in der Regel über 6 Jahre lang von einem Hörakustiker betreut, inklusive regelmäßiger Wartungen, Reinigungen und Nachjustierungen. Zudem bieten die meisten Akustiker während der Garantiezeit kostenlosen Service.

Fazit: Hörgeräte bieten klar den besseren Service, da sie regelmäßig professionell gewartet und angepasst werden.

 

6. Funktionsumfang

 

 

  • AirPods Pro 2: Sie bieten hochwertige Audiotechnologie wie Active Noise Cancelling, Transparenzmodus und eine Basis-Hörunterstützung. Sie sind vielseitig einsetzbar, insbesondere im Hinblick auf Musikwiedergabe und Telefonie.
  • Klassische Hörgeräte: Die Funktionsvielfalt von modernen Hörgeräten ist beeindruckend. Sie bieten präzise, individualisierte Hörunterstützung, sind mit Bluetooth ausgestattet, unterstützen das Telefonieren und können über Apps gesteuert werden. Die speziellen Funktionen zur Hörunterstützung, wie Störgeräuschunterdrückung oder automatisches Umgebungsmanagement, sind den AirPods weit überlegen.

Fazit: Für Menschen mit spezifischen Hörverlusten sind klassische Hörgeräte überlegen, während AirPods Pro 2 für leichte Hörunterstützung und Multimediagebrauch attraktiver sein können.


7. Tragen der Systeme im sozialen Umfeld

 

  • AirPods Pro 2: Das Tragen der AirPods Pro 2 kann in sozialen Situationen missverstanden werden. Da sie äußerlich wie herkömmliche Ohrhörer aussehen, könnten Gesprächspartner annehmen, dass der Träger Musik hört oder unaufmerksam ist. Dies erfordert oft eine zusätzliche Erklärung, dass die AirPods als Hörhilfe genutzt werden und nicht aus Unhöflichkeit im Ohr sind. Gerade in beruflichen oder formellen Situationen muss der Träger mehr auf seine Hörschwäche hinweisen, um Missverständnisse zu vermeiden.
  • Klassische Hörgeräte: Hörgeräte sind als solche erkennbar, und die meisten Menschen assoziieren sie automatisch mit einer Hörschwäche. Der Träger muss selten erklären, warum er sie trägt, da sie visuell sofort als medizinische Geräte wahrgenommen werden. Dies erleichtert die soziale Interaktion, da das Umfeld versteht, dass das Hörgerät eine notwendige Unterstützung darstellt und nicht auf Ablenkung hindeutet.

 

Fazit: Bei den AirPods Pro 2 besteht das Risiko, dass sie als normale Kopfhörer missverstanden werden, was in sozialen Kontexten Erklärungsbedarf erzeugt. Klassische Hörgeräte sind hingegen klar als Hörhilfen erkennbar.

 


 

Fazit

 

 

Die Entscheidung zwischen den Apple AirPods Pro 2 mit Hörhilfefunktion und klassischen Hörgeräten hängt stark von den individuellen Bedürfnissen und dem Grad des Hörverlusts ab. Für Menschen mit leichtem bis mittlerem Hörverlust können die AirPods Pro 2 eine interessante Option sein, insbesondere wenn Flexibilität und Multimedia-Funktionen im Vordergrund stehen. Sie bieten eine einfache Handhabung, eine tragbare Lösung für Alltag und Freizeit sowie moderne Funktionen wie Noise Cancelling und Transparenzmodus. Ihr Preis ist attraktiv, und sie könnten besonders für technikaffine Nutzer eine lohnende Investition darstellen.

 

Dennoch gibt es deutliche Grenzen: Die AirPods Pro 2 sind nicht auf die komplexe und individuelle Anpassung ausgelegt, die ein klassisches Hörgerät bietet. Menschen mit mittlerem bis starkem Hörverlust oder spezifischen audiologischen Anforderungen werden durch die AirPods wahrscheinlich nicht die gewünschte Hörunterstützung erhalten. Zudem erfordern die AirPods mehr soziale Erklärungen, da sie oft als normale Kopfhörer angesehen werden, was zu Missverständnissen führen kann. Dies könnte in beruflichen oder formellen Umgebungen problematisch sein.
Klassische Hörgeräte bieten dagegen eine präzise auf den Träger abgestimmte Lösung. Sie werden von Fachleuten optimal angepasst, bieten eine längere Akkulaufzeit und sind ergonomisch für den langfristigen Gebrauch konzipiert. Besonders vorteilhaft ist der umfassende Service über mehrere Jahre, der regelmäßige Anpassungen, Wartungen und Reinigungen umfasst. Das soziale Umfeld erkennt die Hörgeräte meist sofort als solche, was Erklärungsbedarf und potenzielle Missverständnisse reduziert.
Zusammengefasst: Für Menschen, die eine einfache, flexible Hörhilfe suchen und keinen fortgeschrittenen Hörverlust haben, können die AirPods Pro 2 eine praktikable Alternative sein. Wer jedoch auf ein hochgradig individuelles Hörsystem angewiesen ist, langfristigen Service und Komfort schätzt, sollte sich für klassische Hörgeräte entscheiden. Letztendlich bieten Hörgeräte eine überlegene Hörqualität und langfristige Unterstützung für Menschen mit moderatem bis starkem Hörverlust.

 

 

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